Es sich leicht machen, kann verdammt schwer sein! Lerne Dir helfen zu lassen und steigere gleichzeitig Deinen Selbstwert.
Mache es Dir innerhalb einer Woche mithilfe meiner Anleitung und dem dazugehörigen Formular schon wesentlich leichter, Dir helfen zu lassen und um Hilfe zu bitten.
Selbstwert- Steigerung inklusive!
Früher wenn ich Freunde zum Essen bei uns eingeladen habe, betrieb ich immer einen enormen Aufwand!
Lange habe ich dann überlegt, was ich kochen kann oder vielmehr sollte…
Welche Vorspeise wird es geben und was für einen Nachtisch wollte ich auftischen?
Salate und Kuchenbacken nicht vergessen.
Keine Lust den Artikel zu lesen?
Dann höre ihn Dir an:
Dazu natürlich die Getränkeauswahl und ich musste noch das Haus putzen und die Straße kehren…
MOMENT!
Es kommen Freunde und es handelt sich weder um die Kanzlerin (*der Artikel ist von 2018 ;-)), noch um einen Staatsbesucher aus einem fernen Land.
Aber was war das ein Stress!
Soo viele Gedanken und eigentlich wollte ich mich doch auf den Besuch freuen!
Lieber nicht einladen, statt um Hilfe zu bitten
Das ging so weit, dass ich manchmal lieber nicht eingeladen habe, weil ich diese ganzen Schritte von Einkaufen über Putzen und Vorbereiten in meinem Kopf wieder durchging und mir der Aufwand dann einfach zu groß war!
Natürlich hätten meine Freunde mir geholfen, aber ich habe nie gefragt.
Klar wären sie mit weniger zufrieden gewesen (wohl mit viel weniger ), aber ich habe nie gefragt oder es einfach mal ausprobiert…
Heutzutage mache ich es mir besonders leicht!
Wenn ich Geburtstag habe, fragen mich meine Freunde schon nicht mehr: „Was wünschst Du Dir?“
Nein.
Sie fragen nur noch: „Welchen Salat oder Nachtisch soll ich machen?“
Juchu!
Ich habe Geburtstag und kann mich darauf freuen.
Natürlich gehe ich noch kaufen und koche das Hauptgericht.
Mache auch ein bisschen sauber.
Aber Salate und Nachtisch oder Kuchen bringen sie mit.
War mir die Frage anfangs peinlich? Sicherlich!
Der Auslöser meines Perspektivenwechsels war eine Hochzeit, bei der ich vor ca. 10 Jahren eingeladen war.
Es gab ein Buffet mit den herrlichsten Speisen aus völlig verschiedenen Ländern.
Ich überlegte mir, welcher Catering- Service oder welches Restaurant wohl so eine Vielfalt lieferte.
Da fielen mir die unterschiedlichen Schüsseln und Töpfe auf…
Ich fragte die Braut.
ALLE Speisen hatten die Gäste mitgebracht!
Das kann man doch nicht machen!!!
Mein erster Gedanke war: „Das geht doch nicht- so was macht man einfach nicht!“
Doch, es ging.
Es war die kulinarischste Hochzeit, auf der ich je war!
Und das alles nur, weil das Brautpaar:
- es sich leicht gemacht hat und
- um Hilfe gebeten hat
Lerne hier, wie Du es Dir auch leicht machen und gleichzeitig Dein Selbstwertgefühl steigern kannst
Unsere Erwartungen an uns selbst sind leider in vielerlei Hinsicht komplett überzogen und wir sollten beginnen, es uns ohne schlechtes Gewissen leicht zu machen.
Meist fällt es uns wahrscheinlich gar nicht auf, weil es schon immer so war (so wie bei mir mit den Einladungen zum Essen).
Aber warum will man alles alleine machen?
Mögliche Gründe:
- Man ist bemüht, die eigenen Grenzen zu vertuschen:
- Es soll möglichst nicht auffallen, dass man körperlich, mit seinem Wissen und/ oder ggf. auch emotional an seine Grenzen stößt.
- Um Hilfe zu bitten stellt eine enorme Hürde da und manchmal weiß man auch einfach nicht, wie man fragen soll.
- Sich helfen zu lassen wird von uns selbst als „Schwäche“ angesehen.
- Möglich wäre auch der Gedanke:“Keiner bekommt es so gut hin, wie ich.”
Sich selbst liebevoll zu begegnen und den eigenen Selbstwert schätzen zu lernen, bedeutet auch seine Grenzen zu kennen und zu akzeptieren!
Sicherlich fallen Dir jede Menge Beispiele dafür ein, was zusammen leichter geht oder jemand Anderes wahrscheinlich viel besser kann als Du (z.B. die Steuererklärung).
Wenn Du jetzt schon Bauchweh bekommst, weil Du bald jemanden um Hilfe bitten musst, schlage ich Dir einen Perspektivenwechsel vor:
Du bist doch sicherlich auch schon häufig um Hilfe und Unterstützung gebeten worden?!
Da hast Du bestimmt nicht lange gefackelt und Dein Möglichstes getan?!
Du hast Dich ein bisschen geehrt gefühlt und keinen Gedanken daran verschwendet, Dein Gegenüber könnte schwach sein oder unfähig etc.
Siehst Du! Also los!
Wir gehen heute die beiden Bereiche an
- Annehmen von angebotener Hilfe und
- Aktiv um Hilfe bitten
- + kleiner Exkurs zum Thema Perfektionismus
Hilfsangebote können sich tarnen!
Vom wem und in welchen Situationen wurde/ wird Dir Hilfe angeboten?
Offensichtlich:
„Lass mich das doch machen!“
„Ich kann xy besorgen.“
„Kann ich Dir helfen?“
„Was davon könnte ich erledigen?“
Indirekt:
„Ist Dir das nicht zu viel?“
„Das hört sich nach einer Menge Arbeit an.“
„Also ich habe an Deinem Umzugstermin frei.“
„Ich backe sehr gerne…“
Wie gehst Du mit solchen Angeboten/ Aussagen um?
Wahrscheinlich (noch) so:
„Lass doch- ich mache das!“
„Es geht schon.“
„Ich habe alles im Griff.“
„Das macht mir nichts aus.“
„Komm- ich gehe.“
„Ich muss sowieso zu X.“
„Ich bin ja eh unterwegs.“ usw.
Du willst ja auch niemandem zur Last fallen…
Und mal ehrlich!
Wie häufig sagst Du diese Sätze, obwohl Du es eigentlich ganz anders meinst/ empfindest und Dir insgeheim Hilfe wünschst??
Deine Aufgabe für die nächste Woche:
Suche Dir einen oder mehrere Bereiche in Deinem Leben aus.
- Haushalt
- Kinder
- Auto
- Einkauf
- Haus (z.B. Gartenarbeit, Reparaturen)
- Job
- Freundschaft (Einladungen zu Kaffee und Kuchen, Essen, Geburtstag o.ä.)
Aufgaben am Beispiel des Bereiches Arbeitsplatz:
- Fragen, wie ich einen Ablauf leichter gestalten könnte.
- In Erfahrung bringen, ob mich jemand unterstützen kann.
- Angebotene Unterstützung werde ich annehmen.
- Ich werde aktiv um Hilfe bitten.
Für die erste Woche suchst Du Dir 1-2 „Aufgaben“ aus, dann steigerst Du Dich.
Analysiere Tätigkeiten und Situationen und gehe aktiv auf Kolleginnen und Kollegen zu!
Wie hast Du Dich in dieser Woche gefühlt?
War es anfangs unangenehm?
Hast Du es genossen, dass Dir mal jemand etwas abnimmt oder hast Du Dich dadurch weniger „fähig“ gefühlt?
Nutze das “Es sich leicht machen- Formular”.
Wenn die Hürde für Dich zu groß ist, mit dem Bereich „Job“ zu starten, dann fange z.B. mit dem Haushalt an und bitte Deinen Partner um Hilfe o.ä.
Weite Deine Bereiche jede Woche aus, bis es (fast) von selbst geht, sich helfen zu lassen bzw. danach zu fragen.
Berichte mir von Deinen Erfahrungen (entweder über Facebook- Kommentar oder anonym weiter unten).
Oh weh- Perfektionismus…
Hand auf´s Herz: willst Du alles perfekt machen/ haben und scheust Dich deshalb davor um Hilfe zu fragen oder sie anzunehmen?
Dann lies weiter!
Überhöhte Ansprüche tragen nach und nach dazu bei, sich selbst als weniger wert anzusehen.
Sich selbst zu genügen und auch die eigene Leistung(sfähigkeit) anzunehmen, wird immer schwieriger.
Versteh mich nicht falsch: gewisse Ansprüche an sich selbst tragen dazu bei sich weiterzuentwickeln und seine Ziele auch zu erreichen.
Akzeptiere aber Deine Grenzen und auch Deine Schwächen.
Ja, das ist enorm schwer!
Ich könnte einen ganzen Blogartikel zu diesem Thema verfassen (kommt vielleicht noch), aber an dieser Stelle will ich Dir nur folgendes mit auf den Weg geben:
Hilfe anzunehmen und Perfektionismus kommen sich gerne in die Quere!
Die Perfektionistin in uns sagt:
„Musst Du alleine können- zeig es den Anderen!“
„Mach das besser selbst, dann weißt Du auch, dass es top ausgeführt wird.“
„Wenn Du Dir jetzt helfen lässt, werden die Anderen denken, dass Du es nicht kannst, dass Du schwach bist.“ Usw.
Zeit, dem Perfektionismus die Stirn zu bieten!
Hilfe anzunehmen und darum zu bitten, ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Selbstzuwendung und wird Dein Selbstvertrauen und Dein Selbstwertgefühl steigern!
Vielleicht geht es Dir dann bald so, wie ich es Dir am Anfang geschildert habe.
Für meinen Geburtstag brauche ich niemanden mehr zu bitten, mir einen Kuchen zu backen.
Meine Freunde fragen dann nur noch: „Kuchen oder Salat und welche Sorte willst Du?“
Und ich lehne mich nach überschaubaren Vorbereitungen zurück und freue mich auf meine Gäste!
Hilfe anzunehmen ist gut für Dich und Deine Gäste!
Probier es aus- ganz ohne schlechtes Gewissen!
Deine Julia von Selbstvertrauen für Frauen
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